Schlösser. Preußen. Kolonial.

Wie viel Kolonialismus steckt in preußischen Schlossbauten? Dieser Frage hat sich die Ausstellung"Schlösser. Preußen. Kolonial" gestellt und den Besuchenden neue Blicke und Perspektiven eröffnet. Auch auf scheinbar längst Bekanntes - zum Beispiel die Allegorien der vier Erdteile: Was sieht man, wenn man sich diese mal genauer anschaut? Und wer genau sind eigentlich die Schwarzen Menschen, die auf den Gemälden auftauchen? Oft weiß man nicht mal mit Sicherheit ihre Namen zu benennen. Wer hat den komplett aus Elfenbein gearbeiteten Stuhl geschaffen, wo und warum? Interessant auch, zu hinterfragen, was Luxusartikel wie Tabak, Porzellan oder Lackwaren mit kolonialistischen Strukturen zu tun haben. Und wie es sein kann, dass sich Schwarze Menschen noch im 19. Jahrhundert im Besitz von deutschen Adligen befanden - obwohl es offiziell keine Sklaverei gab.

Es war uns eine große Freude, zur Ausstellung ein umfassendes Angebot an Führungen zu erstellen und dabei mit Sprecher:innen zu arbeiten, die selbst PoC (People of Colour) sind: der Sängerin Celina Bostic und dem Schauspieler Benito Bause. Die Arbeit an den Texten hat viel Fingerspitzengefühl und Genauigkeit gefordert, hierfür dürfen wir der genialen Claudia Klein danken! Besonders stolz sind wir auf die Gebärdensprach-Videos mit Paulina Güllü vor der Kamera. Dank der fortschreitenden Digitalisierung wird es immer leichter, solche Angebote zu erstellen. Eine weitere Führung in DGS (Deutscher Gebärdensprache) entsteht bei uns aktuell für die große Caspar David Friedrich-Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle. Wir freuen uns darüber und rufen "Mehr davon!